Zum neuen (Lebens-)Jahr

Was wünschen wir uns nicht alles zum neuen Jahr oder zum neuen Lebensjahr ? Natürlich alles erdenklich Gute! Oder auch Gottes Segen. Gesundheit, Zufriedenheit, Glück und Wohlergehen. Aber was ist realistisch? Folgender Wunsch Dietrich Bonhoeffers fasst zusammen, worauf es wirklich ankommt:

Das nächste Jahr wird kein Jahr

ohne Angst, Schuld, Not sein.

Aber

dass es in aller Schuld, Angst, Not

ein Jahr mit Christus

sei, dass unserm Anfang mit Christus

eine Geschichte mit Christus folgt,

die ja nichts ist als tägliches Anfangen mit ihm

– darauf kommt es an.

Dietrich Bonhoeffer


Auch Schweres lässt sich leichter mit Humor ertragen, darum hier ein

Rezeptvorschlag für ein ganzes Jahr:

Man nehme 12 Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat für ein Jahr reicht.

Es wird jeder Tag einzeln angerichtet aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor. Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt. Dann wird die Masse sehr reichlich mit Liebe übergossen.

Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit und einer guten, erquickenden Tasse Tee…

Gott, der mir von Jugend an so viele Gnade erwiesen hat, der wird schon ein Plätzchen aussuchen, wo ich meine alten Tage ruhig und zufrieden beschließen kann.

Ich freue mich des Lebens, ich suche keine Dornen, hasche die kleineren Freuden. Sind die Türen niedrig, so bücke ich mich; kann ich den Stein aus dem Weg tun, so tue ich’s;  ist er zu schwer, so gehe ich um ihn herum, und so finde ich alle Tage etwas, das mich freut.

Und der Schlussstein, der Glaube an Gott, der macht mein Herz froh und mein Angesicht fröhlich.

Catharina Elisabeth Goethe (1731-1808)