Die „Seligpreisungen“ von Jesus Matthäus 5,(1-2)3-12:
Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte
sich, seine Jünger versammelten sich um ihn, und er begann sie zu
lehren. Er sagte:
»Glücklich zu preisen sind die, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Glücklich zu preisen sind die, die trauern; denn sie werden getröstet werden.
Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde als Besitz erhalten.
Glücklich zu preisen sind die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie werden satt werden.
Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Glücklich zu preisen sind die, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott sehen.
Glücklich zu preisen sind die, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Glücklich zu preisen sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Glücklich zu preisen seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft
und verfolgt und euch zu Unrecht die schlimmsten Dinge nachsagt.
Freut euch und jubelt! Denn im Himmel wartet eine große Belohnung auf
euch. Genauso hat man ja vor euch schon die Propheten verfolgt.«
(Neue Genfer Übersetzung)
Die „Seligpreisungen“ sind das Portal der Bergpredigt. Sie sind damit auch das Portal zum Leben mit Jesus, zum Leben in seiner Nachfolge. Nur wer durch diese Pforte geht, kann auch den Weg verstehen und gehen, den Jesus danach aufzeigt:
„Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!“ Mt. 7,13-14
Zum Nachdenken:
- Warum erscheint uns die Pforte eng?
- Wie ergeht es uns, wenn wir die Seligpreisungen lesen?
Jesus beschreibt diesen Eingang als das Tor zum Glück – dem großen Glück, zu Gott zu gehören und im Einklang mit seinem Willen zu leben. Gegen die Beschreibung dieses Glück sträubt sich zunächst vieles in uns:
„Liest man die Bergpredigt zum ersten Mal,
so hat man das Gefühl, dass alles auf den Kopf gestellt wird. Beim
zweitenmal entdeckt man, dass alles genau richtig gestellt wird. Zuerst
denkt man, ein derartiges Leben sei unmöglich, um dann festzustellen,
dass nichts anderes möglich ist.“
G.K. Chesterton, Schriftsteller, Erfinder des „Pater Brown“
Zum Nachdenken:
- Wer wird im „normalen“ Leben glücklich geschätzt?
- Wie würden die Antithesen zu diesen Glücklich-Preisungen lauten?
- Wo liegen dagegen die vielleicht unbequemen Wahrheiten der Seligpreisungen von Jesus?
Die Bergpredigt ist nicht zu verstehen ohne den Bergprediger. Was Jesus in der Bergpredigt ausspricht, hat er nicht nur gelehrt, sondern gelebt. An seinem Leben kann man am Besten dieses Glück, das er uns verspricht, sehen und verstehen.
Zum Nachdenken:
- Wo kommt im Leben von Jesus das, was er selig preist, vor?
- Wie wirkt sich das auf sein Leben aus ?
- Was heißt „glücklich“ oder „selig“ bei Jesus ganz praktisch ?
Das Tor zum Glück ist zugleich das Tor zum Himmel. Dies befindet sich hier auf der Erde. Die erste und letzte Seligpreisung sagt unmittelbar die Teilnahme am Himmelreich zu. Die Seligpreisungen dazwischen stellen in Aussicht, was das bedeuten wird. Schon auf Erden erfahren wir das Glück des Himmels: im Annehmen des uns von Jesus Zugesprochenen und im Ausrichten des Lebens danach. Nach himmlischen Maßstäben hier auf der Erde zu leben, das ist große Glück, das einmal unumkehrbar vollendet werden wird.
Zum Nachdenken:
- Wie wird es im Himmel in der Vollendung sein ?
- Wie soll das schon jetzt auf der Erde Kreise ziehen ?